Autor: Dinkler, Rudolf, Lambeck, Gustav, Rühlmann, Paul
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
Geschlecht (WdK): Jungen
Napoleon und Deutschland 25
d) Scharnhorst über die Schlacht bei Jena?
Ttiein lieber Wilhelm! 3n einem Wirbel von unaussprechlichen Arbeiten, Unruhen und Mutigen habe ich seit 21 Tagen auch nicht einen Augenblick Seit gehabt, an dich, mein innigst geliebter Sohn, zu schreiben. (Eine unglückliche Schlacht am 14. und eine Menge Rrrierengaröen-gefechte und 21 Märsche, jeden von 5—7 Meilen, zum Teil in der Nacht, habe ich glücklich überstanden. In der Schlacht habe ich einen Schutz in die Seite bekommen, der in acht Tagen geheilt sein wird. . . . (Ein Pferd verlor ich auf der Stelle, das andere wurde mir verwundet und trug in der Hot den Prinzen Heinrich aus der Schlacht, nachdem sein Pferd erschossen war und er nicht gehen sonnte; ich schlug mich mit einer Muskete in der Hand mit den Musketieren durch. -Ich hatte viel Glück. Der linke Flügel, den ich dirigierte, siegte, und nur erst, als der rechte geschlagen und der Feind dem linken in den Rücken kam, wurde der linke gezwungen, sich zurückzuziehen. Das schlechte Betragen mehrerer Kavallerieregimenter, die Konfusion im Kommando, das Zurückhalten des Reserve-korps, 2/z der Rrmee unter Kalkreuth, entzog uns den Sieg. Ich war rasend, klagte bei dem Könige alle die an, welche es verdienten. Seit dieser Zeit hielt ich mich an den Mann, mit dem ich glaubte etwas ausrichten zu können, den General von Blücher.
wir haben die Arrieregarde 21 Tage gemacht, eine Menge Gefechte geliefert und die meisten glücklich, sind aber nicht über die (Dber gekommen, weil wir drei Tagemärsche zurück waren. . . .
Den 5. November 1806. v. Scharnhorst.
e) Die Hestlandssperre.'
1. Die britischen Inseln sind in Sperrzustand erklärt.
2. Jeder Handelsverkehr und jeder Briefwechsel mit den britischen Inseln ist untersagt. Infolgedessen sind die Briefe oder Pakete, die nach England oder an einen (Engländer gerichtet oder in englischer Sprache geschrieben sind, vom postenlaufe ausgeschlossen und werden weggenommen.
3. Jeder Staatsangehörige (Englands, von welchem Rang oder Stand er sei, der sich in den von unsern oder unsrer Verbündeten Truppen besetzten Länder betreffen läßt, wird als Kriegsgefangener erklärt.
4. Jedes Magazin, jede Ware, jedes Eigentum irgendwelcher Rrt, das einem englischen Untertan gehört, wird weggenommen.
5. Der Handel mit englischen waren ist verboten, und jede Ware, die (England gehört ober aus seinen Fabriken und Kolonien stammt, wird weggenommen.
1 Brief an seinen Sohn. S. Kippet, Das Leben Scharnhorsts Iii, S. 176.
Verordnung Napoleons vom 21. November 1806.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Wilhelm Heinrich Heinrich Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Jena England Englands England Napoleons
Napoleon in Moskau; Rückzug.
174
«>C.g. Rußland, welches indcß in Verbindung mit England,
seit 1809 allein, gegen die Türken einen glücklichen Krieg ge-
führt (Kutusov's Sieg bei Rustschuk 1811, später 1812 der
Friede zu Bukarest), macht Napoleon Vorstellungen rc.
3) Napoleon's Kriege gegen Rußland und die
von ihm abfallenden Verbündeten, 1812—1815, bis
zum zweiten Pariser Frieden.
1812. Nach ungeheueren Rüstungen, selbst von Preussen und
Oesterreich sich Unterstützung erzwingend, überschreitet Napo-
leon im Juni den Niemen, verfolgt die weichenden Russen,
und zieht nach den mörderischen Gefechten bei Smolensk
und an der Moskwa in das verlassene Moskau (14. Spt.).
Der Brand Moskau's nöthigt ihn im strengsten Winter
zum jammervollsten Rückzug. Uebergang über die Bere-
sin a. Sammlung der französischen Trümmer an der Weichsel,
später in Magdeburg, während Napoleon nach Paris eilt.
Der preussische General Aork schließt mit Witgenstein einen
Vergleich (Neutralität), und der König Friedrich Wil-
helm Hi., der mit ruhiger Besonnenheit sein herbes Gesebick
ertragen, ruft von Breslau aus sein Volk zu den Waffen,
und verbindet sich mit Rußland.
1813. a) Von Preussens Waffenaufruf und Kriegs-
erklärung gegen Frankreich, bis zum Waffenstill-
stände, vom Februar bis Juni 1813.
Landwehr und Landsturm allgemein in Preussen (Scharn-
horst) mit dem hcldenmüthigsten Patriotismus rc. Die Ver-
bündeten (Tettenborn, Czernitscheff und Dörnberg) dringen
in das nördliche Deutschland; Witgenstein, Bülow und
Aork schlagen Eugen bei Möckern zurück; aber bei Groß-
und Klein-Görschen müssen sie (Blücher, Kleist rc.)
der Uebermacht Napoleon's, der indessen wieder herangezogen,
über die Elbe weichen (der König von Sachsen nach Dresden
zurück), und nach der blutigen Schlacht bei Bautzen oder
Wurschen ziehen sie sich nach Schlesien hin. — Hamburg
von Davoust besetzt. Waffenstillstand auf sechs Wochen.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Friedrich_Wil- Friedrich Preussens_Waffenaufruf Eugen Davoust
Extrahierte Ortsnamen: Moskau England Rustschuk Bukarest Preussen Oesterreich Smolensk Moskwa Moskau Magdeburg Paris Breslau Frankreich Preussen Czernitscheff Dörnberg Deutschland Witgenstein Bülow Sachsen Dresden Bautzen Hamburg
¿02 Zehnter Zeitraurn.
Kaisers von Rußland eine merkliche Kalte gegen Napoleon erzeugt,
wahrend auch dieser über die lässige Beobachtung des Continental-
systems in Rußland sehr unzufrieden war. Noch beschrankte sich
die entstehende Spannung auf einen lebhaften Notenwechsel, als
aber Napoleon das Herzogthum Oldenburg besetzen ließ und dieser,
dem russischen Kaiser verwandte und verschwägerte Fürst nach Peters-
burg unter den Schutz Alexanders flüchtete, kam es zwischen beiden Mon-
archen zum Bruch und zur Kriegserklärung. Mit einer Heeresmacht
von 491,953 Mann Fußvolk, 06,579 Reitern, 1372 Kanonen, über-
haupt 610,058 Menschen und 187,111 Pferden drang Napoleon
iinaug. in Rußland ein. Den linken Flügel bildete ein preußisches Corps
1312 von 20,000, den rechten ein östreichisches von 30,000 Mann.
Rußland hatte nur Schweden zum Bundesgenossen, nach einem
zwischen Alexander und dem schwedischen Kronprinzen Ber-
nadotte, vormaligem französischen Marschall, abgeschlosse-
nen Vertrage zu Abo. Seinem Aufträge gemäß ließ sich der
russische Befehlshaber Barclai de Tolly in kein Gefecht ein,
hielt nur Stand bei Smolensk, welches er, zum Rückzuge gc-
'u'3' zwungcn, in Brand steckte und seinen Marsch auf Moskau fortsetzte.
Kutusow, durch Alter und alterthümliche Sitten bei den Rus-
sen beliebt, erhielt den Oberbefehl, und um die, vom russischen
Volke für heilig geachtete Stadt Moskau nicht ohne Schwerr-
schlag zu überliefern, nahm er bei Borodina, ungefähr 27 Stunden
vor Moskau, an der Moskwa eine Schlacht an. Sie war eine
- j17' der blutigsten, die je geliefert wurden; 70,000 betrug die Zahl der
' '' Lobten oder Verwundeten beider Theile; Napoleon blieb Sieger,
rückte am 14. Sept. in Moskau ein, Kutusow aber zog sich süd-
wärts gen Kaluga. Eine grauenvolle Feuersbrunst brach schon
am ersten Abende in der fast nur aus hölzernen Hausern beste-
henden Stadt aus, legte neun Zehnrheile derselben in die Asche
und vernichtete die Hoffnung des franö fischen Monarchen auf
reichliche Vorrathe und bequeme Verpflegung. Unklug verweilte
er, durch vorgespiegelte Friedensunterhandlungen hingchalten, 34
Lage in der verödeten Stadt, und sah darum bei seinem verspäte-
¿"17. ten Rückzuge den größten Lheil seiner Krieger dem Hunger und
Q(t’ der Kalte zur Beute werden oder in die Gefangenschaft der nach-
eilenden Feinde gerathen. Alle Schrecknisse vereinigten sich noch
.e» 27. dem Uebergange über die Berezina; dann hörte die Verfolgung
auf; Napoleon eilte, seines eigenen Unglücks Herold, voraus und
vcn w. traf den 18. Dec. in Paris ein. Auf das verbreitete Gerücht,
~cf- er sey tobt, hatte dort ein ehemaliger General, Mall et, versucht
seinen Thron umzustürzen und die Republik wieder herzustellen,
den 23. Oct. Der König von Neapel erhielt anfangs den Ober-
befehl über die rückkehrenden Trümmer der großen Armee; als
ec aber gleichfalls nach seinem Reiche geeilt war, führte sie der
Vicekönig Eugen bis an die Saale. Der preußische General Dock
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Alexanders Napoleon Alexander Alexander Kutusow Napoleon Napoleon Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Oldenburg Peters- Smolensk Moskau Rus- Moskau Borodina Moskau Moskwa Moskau Kaluga Paris Neapel
496
Zehnter Zeitraum.
B aiern, Wurtemberg, Baden, Berg, Darm-
stadt, letztere drei als Großherzogthüm er; Nassau-Weil-
burg und Usingen/als Herzogthümer; Hohenzollern,
Salm, Pse nburg, Lich ten stein, Ah renberg und Lep-
en. Franz Ii. legte seine Würde als deutscher Kaiser nieder den
6. Aug. So gebot Napoleon über Frankreich, Spanien, Italien,
den Rheinbund, Holland, und lenkte mehr als 68 Millionen
Menschen nach seinem Willen.
Noch lagen seit der Schlacht von Austerlitz die Angelegenhei-
ten zwischen Frankreich und Rußland ohne Bestimmung, welche
der nach Paris abgeschickte ruffische Staatsrath Oubril friedlich
auszugleichen im Begriff stand, den 20. Juli; doch die Errich-
tung des Rheinbundes entfremdete den Kaiser Alexander aufs
neue. Auch mit England fanden Unterhandlungen statt, bei wel-
chen sich Napoleon zur Zurückgabe Hannovers an Großbritan-
nien erbot. Diese Verhöhnung Preußens entflammte den kampf-
lustigen Kriegerstand und entrüstete die Prinzen des königlichen
Hauses; ringsum ward der König zur Ergreifung der Waffen be-
stürmt, wozu sich der weise Monarch, die Wichtigkeit des Unter-
nehmens richtig erwägend, zögernd nur entschloß. Die von ihm
beabsichtigte Stiftung eines nordischen Bundes war unaus-
geführt geblieben. Seine an Napoleon erlassene Foroerung der
Räumung Deutschlands von allen französischen Truppen, den 1.
Oct., galt diesem für eine Kriegserklärung, und sofort ließ er seine
Colonnen gegen die Pässe des Thüringer Waldes vorrücken. Der
Churfürst von Würzburg erklärte sich bei seiner Annäherung eben-
falls für den Rheinbund, welchem er als Großherzog seines
Landes beitrat den 25. Sept., der Churfürst von Hessen-Cas-
sel hatte Neutralität erlangt. Der 72jährige Herzog Ferdinand
von Braunschweig erhielt den Oberbefehl über die preußische Armee,
zu welcher 22,000 Mann Sachsen stießen; eine russische Hülfs-
armee wurde erwartet. Der Kampf begann unter unglücklichen
Vorzeichen; ein unter dem General Tauenzien bls Hof vorgescho-
benes Corps warf So ult zurück den 7. Oct., ein bei Saalfeld
zur Vorhut der Hohenlohenschen Armee ausgestelltes preußisch -
sächsisches Corps unter dem Prinzen Ludwig Ferdinand
wurde zerstreut und der Prinz selbst getödtet den 10. Oct., Hohen-
lohe nahm eine Stellung hinter Jena, die Hauptarmee hinter
Auerstädt, beide wurden am 14. Oct. in einer Doppelschlacht
bis zur gänzlichen Auflösung geschlagen und zerstreut. Der Her-
zog von Braunschweig erhielt eine röotliche Schußwunde am Kopfe,
an welcher ec zu Ottensen, unweit Altona, starb, den 10. Nov.
1806. Raschen Schrittes drang Napoleon vorwärts, mit beispiel-
loser Geisteslähmung "ergaben sich die Festungscommandanten.
Erfurt capitulirte den 16. Oct., Spandau den 23.; den 17.
Oct. entließ Napoleon die gefangenen Sächsin mit der Erklärung, er
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Franz_Ii Franz Napoleon Staatsrath_Oubril Alexander Alexander Napoleon Napoleon Ferdinand
von_Braunschweig Ferdinand Ludwig_Ferdinand Ludwig Ferdinand Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Wurtemberg Baden Frankreich Spanien Italien Rheinbund Holland Frankreich Paris England Hannovers Deutschlands Rheinbund Hessen-Cas- Sachsen Saalfeld Hohenlohenschen_Armee Jena Ottensen Altona Spandau
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
Das Kaiserreich.
119
ft 70. Der Krieg im Jahre 1806. Als Friedrich Wilhelm Iii. im Sommer des Jahres 1806 die Nachricht erhielt, da Napoleon mit Eng-land der den Frieden unterhandle und ihm Hannover angeboten habe, kam er zu der berzeugung, da der Kaiser entschlossen sei, Preußen zu erniedrigen, und setzte, um nicht berfallen zu werden, sein Heer auf den Kriegsfu. Er stellte in Paris ein Ultimatum, auf das er bis zum 10 Oktober Antwort erwarten werde. Inzwischen wurde das preuische Heer unter dem Befehl des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig gegen den Thringer Wald vorgeschoben. Es war m drei Armeen eingeteilt, die unter der Fhrung des Herzogs, des Fürsten Hohenlohe-Jngelfingen und des Generals von Nchel standen, ^n den ersten Tagen des Oktobers nahm das Heer eine Stellung zwischen der Saale und Eisenach ein. Ohne Preuens Forderungen einer Antwort zu wrdigen, zog Napoleon die Truppen, die er nach dem letzten Feldzuge in Sddeutschland zurckgelassen hatte, am oberen Main zusammen und berschritt vom Main her den Thringer- und Frankenwald. Am 10. Oktober wurde die Vorhut des Fürsten Hohenlohe unter dem Befehl des Prinzen Louis Ferdinand von Preußen, der in dem Gefechte sein Leben ver-lor, bei Saalfeld vollstndig geschlagen und auseinander gesprengt. In Eilmrschen erreichte die Spitze der franzsischen Armee Naumburg m der Absicht, die Preußen in ihrer linken Flanke zu umgehen und chnen den Rckzug nach der Elbe abzuschneiden. Auf diese unglcklichen Nach-richten hin befahl der Herzog, den Rckzug anzutreten, den der Fürst Hohenlohe bei Jena decken sollte. Aber unvermutet wurden beide Armeen am 14. Oktober angegriffen. Am Nachmittag des 13. und in der Nacht ^um 14. hatten franzsische Kolonnen, bei denen sich der Kaiser selbst befand den Landgrafenberg bei Jena erklommen. Im Nebel des Herb morgens griffen die Preußen an. Es entspann sich bei dem Dorfe Vier-zehnheiligen ein heftiger Kampf, in welchem 50000 Preußen gegen etwa 100000 Franzosen tapfer, aber ohne Erfolg fochten. Am Nachmittag war sowohl die Armee Hohenlohes als auch das Korps Nchels, das zu ihrer Untersttzung herangezogen worden war, zurckgeworfen, und beide gingen in voller Auflsung zurck. Hinter Weimar gerieten die flchten-den Scharen in den Rckzug der Hauptarmee hinein.
Diese war nach ihrem Aufbruch aus Auerstdt bei dem Dorfe Hassenhausen auf das Korps des Marschalls Davot gestoen. Bei Beginn der Schlacht wurde der Herzog von Braunschweig tdlich ver-wnndet. Am Nachmittag befahl der König den Rckzug, der nach Ver-einigung mit der in Auflsung zurckgehenden Armee Hohenlohes in immer grerer Verwirrung ausgefhrt wurde. Die Trmmer der pren-ischen Armee suchten Magdeburg zu gewinnen. Zehn Tage nach der Schlacht zog Napoleon in Potsdam, am 27. Oktober in Berlin ein.
Das preuische Heer war der berlegenen Feldherrnkuust Napoleons und der neu ausgebildeten Taktik der Franzosen erlegen, die auf Beweglichkeit und Selbstndigkeit der einzelnen Abteilungen den grten Wert
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Karl_Wilhelm_Ferdinand_von_Braunschweig Karl Wilhelm Ferdinand Napoleon Hohenlohe Louis_Ferdinand_von_Preußen Ferdinand Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Paris Eisenach Sddeutschland Main Main Frankenwald Saalfeld Eilmrschen Naumburg Jena Landgrafenberg Jena Weimar Dorfe_Hassenhausen Braunschweig Magdeburg Potsdam Berlin Napoleons
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
186 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte.
berlegenen Krften auf die einzelnen Korps beim Austritt aus dem Ge-birge werfen und sie zurckschlagen werde, ehe sie einander untersttzen knnten. In der Tat wurde das erste Armeekorps am 27. Juni in dem Gefecht bei Trauteuau von Gablenz ins Gebirge zurckgedrngt; aber am folgenden Tage stellte die Garde durch den Sieg bei Soor und Trantenau die Lage wieder her und nahm ferner am 29. Juni Knigin-Hof. Groen Ruhm erwarb sich General von Steinmetz, der Fhrer des fnften Armeekorps, der aus der Grafschaft Glatz durch enge Ge-birgspffe in der Richtung auf Josephstadt vorbrach und einen ber-legeueu Feind am 27. bei Nachod und am 28. bei Skalitz besiegte und auch am folgenden Tage bei Schweinschdel mit Erfolg kmpfte. Zwei Tage darauf stand die ganze kronprinzliche Armee vereinigt an der oberen Elbe.
Am 30. Juni verlie der König mit Moltke, Roon und Bismarck Berlin und bernahm am 2. Juli in Gitschin den Oberbefehl der die gesamte Armee. Der 3. war ursprnglich zu einem Ruhetag fr die durch die ununterbrochenen Mrsche und Gefechte ermdeten Truppen ausersehen. Aber auf die Nachricht, da sich die sterreichische Armee nrdlich von Kniggrtz auf einer in der Front durch den Bistritzbach geschtzten Hhe, mit dem Rcken gegen die Elbe, aufgestellt habe, befahl der König noch in der Nacht nach kurzer Beratung mit Moltke den An-griff fr den folgenden Tag. Die erste Armee sollte in der Mitte, die Elbarmee auf dem rechten Flgel vorgehen und die Entscheidung durch einen Flankenangriff des Kronprinzen von Nordosten herbeigefhrt wer-den. Am Morgen um 8 Uhr erffnete Prinz Friedrich Karl den Kampf. Das Dorf Sadowa wurde genommen, dann aber muten sich seine Truppen damit begngen, das gewonnene Gelnde zu verteidigen. Den schwersten Stand hatte die altmrkische (siebente) Division unter Fransecky im Swiebwalde stlich von Sadowa, die nacheinander von zwei feindlichen Armeekorps angegriffen wurde. Gegen Mittag erreichten die vordersten Kolonnen des kronprinzlichen Heeres das Schlachtfeld. Die erste Gardedivision unter Hill er von Grtringen erstrmte das Zentrum der feindlichen Stellung, das hochgelegene Dorf Chlnm, und wies mehrere Gegenangriffe zurck, wobei der khne Fhrer den Tod fand. Als am Nachmittage .das ganze preuische Heer vorging, war die Schlacht ge-Wonnen. Gegen Abend traf König Wilhelm mit dem Kronprinzen zusammen, umarmte ihn und berreichte ihm den Orden Pour le Merite". Mit dem Siege war der Feldzug entschieden.
Die preuische Armee folgte dem geschlagenen Gegner aus Bhmen nach Mhren und ntigte ihn zum Rckzug der die Kleinen Kar-paten; bei Blumenau, unweit Preburg, wurde am 22. Jnli das letzte Gefecht geliefert, das vor der Entscheidung abgebrochen wurde, da in-zwischen eine fnftgige Waffenruhe vereinbart worden war, die sich nach Abschlu der Friedensprliminarien am 26. Juli in den Waffenstillstand von Nikolsburg verwandelte.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose]]
Extrahierte Personennamen: General_von_Steinmetz Schweinschdel Roon Friedrich_Karl Friedrich Karl Fransecky König_Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Gitschin Bistritzbach Sadowa Blumenau Nikolsburg
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
I
196 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte.
geschwenkt war, wurde das franzsische Heer am Nachmittag und Abend in der sehr blutigen Schlacht von Gravelottest.-Privat, an der auch die hessische Division rhmlichen Anteil nahm, durch die erste und zweite Armee unter dem Oberbefehl des Knigs gegen Metz zurckgeworfen. Die Entscheidung fiel auf dem linken (deutschen) Flgel, als die Garde und die Sachsen, die einen langen Umgehungsmarsch der Roncourt auszufhren hatten, freilich unter schweren Opfern, das hochgelegene St.-Privat erstrmten. Das groe Ziel war erreicht: Prinz Friedrich Karl schlo mit der ersten und mit Teilen der zweiten Armee Bazames
Heer in die Festung ein. r^r.r, .
Ans den verfgbaren Truppen, der Garde, dem 4. spreu.-fachstschen) und dem 12. (knigl. schsischen) Korps, wurde die Maasarmee gebildet und unter den Befehl des Kronprinzen Albert von Sachsen gestellt. Vereint mit der dritten Armee fiel ihr die Aufgabe zu, gegen das fran-zsische Heer vorzugehen, das Mac Mahon bei Chlons neu bildete. Statt hier oder unter den Mauern von Paris den deutschen Angriff zu erwarten, brach der Marschall auf die Nachricht, da Bazaiue einen Durch-bruch durch die Umschlieungstruppeu versuchen wollte, am 21. August mit 135000 Mann aus dem Lager von Chlons auf und marschierte, nach Norden ausbiegend, ihm entgegen. Als er sich wenige Tage spter berzeugt hatte, da sich Bazaine nicht durchgeschlagen habe, ordnete er den Rckzug auf Paris an. Da aber die franzsische Regierung befurch-tete, da die Revolution ausbrechen werde, wenn Bazaine nicht befreit werde, bestimmte sie ihn abermals, lngs der belgischen Grenze nach Osten vorzugehen. Aber der Abmarsch seiner Armee war rechtzeitig von der weit vorauseilenden deutschen Reiterei erkannt worden. Auf Grund ihrer Meldungen waren die dritte Armee sowie die Maasarmee nach Norden eingeschwenkt und schon so nahe herangerckt, da sie den Feind mit sicherem Verderben bedrohten. Am 30. August warf ihn die Maasarmee in der Schlacht bei Beanmont nach Norden zurck. Am 1. September wurde er von den vereinten Armeen bei Sedan angegriffen. Vor Tages-anbrnch berraschten die Bayern den Feind in Bazeilles an der Maas, stromaufwrts von der Festung, und eroberten das Dorf nach erbitterten Kmpfen in den Straen und den einzelnen Husern. Rechts von ihnen griffen allmhlich die Abteilungen der Maasarmee in den Kampfs em, immer weiter im Norden einsetzend. Inzwischen hatten zwei Korps der dritten Armee den Strom unterhalb der Festung berschritten, sie mar-schierten um den gewaltigen Bogen des Flusses herum und gingen von Norden der Floing und Jlly zum Angriff vor. Um Mittag war da.s Schicksal des Feindes besiegelt, um 2 Uhr berhrten sich nordlich von Jlly Teile des von Westen kommenden 5. Korps lposener und Nieder-schlesier) mit der von Osten vordringenden Garde; der eiserne Ring um Sedan war geschlossen, und 500 Feuerschlnde berschtteten die dicht nm die Festung zusammengedrngte feindliche Armee mit Tod und Ver-derben. Die khnen Attacken Gallifets an der Spitze der >5ager zu Pferde
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Karl Friedrich Karl Albert_von_Sachsen August August Jlly
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Mahon Paris Paris Sedan Bazeilles Sedan
Autor: Borries, Emil von, Pfeifer, Wilhelm, Henkelmann, Karl, Brandt, Paul, Kienitz, Otto
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Hessen
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
146 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte.
sterreich, Preußen und Rußland (18141846). Sachsen blieb mit ver-kleinertem Gebiete bestehen.
84. Die Herrschaft der hundert Tage und der zweite Pariser Friede. Im Mrz 1815, als die Spannung zwischen den einzelnen Fürsten auf dem Wiener Kongre aufs hchste gestiegen war, verlie Napoleon, auf ihre Uneinigkeit rechnend, Elba und landete in Sd-frankreich. So wenig hatte sich die neue Herrschaft der Bourbous beliebt gemacht, da er, ohne nennenswerten Widerstand zu finden, schon drei Wochen spter in Paris einziehen konnte.
Dieses Ereignis stellte sofort die Einigkeit unter den verbndeten Fürsten wieder her. Es wurde eine Achtserklrung gegen Napoleon ausgesprochen und ein gemeinsamer Krieg beschlossen.
Sobald die Franzosen dies erfuhren, wandten sie sich von Napoleon ab. Es gelang ihm nicht, sie fr sich zu gewinnen. Seine einzige Hoff-nung war, mit dem neu gebildeten Heere, dessen Kern seine alten, ihm treu ergebenen Soldaten, die inzwischen aus deutscher und russischer Ge-faugeuschaft heimgekehrt waren, ausmachten, rasch einen entscheidenden Sieg der einen Teil seiner Feinde zu erfechten und ihren Bund auseinander-zusprengen. Er versammelte seine Truppen an der Grenze der Nieder-lande. Hier stand Wellington mit einem aus 30000 Deutschen shan-noveranern, Braunschweigern und Nassauern), 24 000 Englndern und 13000 Niederlndern zusammengesetzten Heere und Blcher mit vier preuischen Korps, während die Hauptmacht der Verbndeten noch weit zurck war. Am 15. Juni berschritt Napoleon pltzlich die Grenze und besiegte am 16. die preuische Armee, die sich nur zum Teil hatte ver-sammeln knnen, bei Ligny. Durch einen Sturz mit dem Pferde geriet Blcher in die grte Lebensgefahr. Gleichzeitig griff Ney die Englnder bei Quatrebras an, wo der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig fiel. Den Rckzug der preuischen Armee leitete Gneisenan so, da sie schon zwei Tage spter in den Entscheidungskampf von Belle-Alliance eingreifen konnte. Einen Tagemarsch sdlich von Brssel nahm Wellington auf mehreren Hgeln eine zur Verteidigung vorzglich geeignete Stellung. Napoleon hatte die Verfolgung der Preußen einem Korps unter Grouchy bertragen und die brigen Truppen diesem Gegner gegenber vereinigt. Erst am Mittag des 18. Juni gab er den Befehl zum Beginn der Schlacht. Trotz der grten Tapferkeit, welche die Franzosen entwickelten, scheiterte Angriff auf Angriff an der festen Stellung der Englnder. Am Nach-mittag trafen die ersten Heeressulen der preuischen Armee, trotzdem die Wege vom Regen erweicht waren und dem Vormarsch fast nnber-windliche Schwierigkeiten bereiteten, von Wawre her auf dem Schlacht-felde noch rechtzeitig ein und eroberten nach erbittertem Kampfe das Dorf Plancenoit. Als am Abend der letzte Angriff der letzten franzsischen Truppen durch Wellingtons Fuvolk zurckgeworfen worden war, war die Schlacht verloren. Da sich die Preußen auf die Rckzugsstrae der
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Brssel Napoleon Grouchy Wellingtons_Fuvolk
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Elba Paris Nieder-lande Wellington Braunschweig Wellington
144
Vom ersten Hohenzollernkaiser.
seine Preußen in das Flutal vor ihm hinabstiegen, um den Feind von den Hhen der andern Seite zu vertreiben.
Unaufhrlich tnten Geschtzdonner und Gewehrfeuer zu ihm herauf, Tote und Verwundete bedeckten die Fluren, und doch war bis jetzt alles Ringen umsonst gewesen; denn die sterreichische bermacht war zu groß. Im Gehlz zur Linken des Knigs schien es, als sollten seine Braven dem vernichtenden feindlichen Granatfeuer erliegen; auf der uersten Rechten setzten ihnen die tapfern Sachsen unter ihrem kriegstchtigen Kronprinzen Albert hart zu.
Voller Besorgnis richtete der König wieder und wieder sein Fern-rhr nach der Gegend, aus welcher der Kronprinz kommen mute. Stunde um Stunde verrann. Endlich Mittag war lngst vorber da hrte man Kanonendonner und Gewehrfeuer auf der uersten Linken des Schlachtfeldes. Es war kein Zweifel mehr: der Kronprinz war da.
Im dichten Pulverdampfe erstiegen seine Truppen die Anhhen und erstrmten das wichtige Dorf Chlum. Damit war der Sieg entschieden. Ein Reitersturm, der gegen die vordringenden Preußen heran-brauste, konnte die Niederlage der sterreicher nicht aufhalten.
In wilder Flucht wlzte sich das geschlagne sterreichische Heer nach der nahen Festung Kniggriitz, von der die gewaltige Schlacht den Namen trgt, nur die Sachsen verlieen unter ihrem Kronprinzen in fester Ord-nnng die Walstatt.
König Wilhelm ritt der das Schlachtfeld, um den Helden des Tages, den Kronprinzen, zu suchen. Mit brausendem Hurra begrten ihn die ermatteten Krieger. Da strahlte Freude und Stolz aus seinem Antlitz; allein beim Anblick der vielen Gefallnen und der armen Ver-wundeten, die auf Leiterwagen und Karren nach den Verbandpltzen ge-bracht wurden, ward ihm das Herz weich, und er trstete sie, wo er konnte, mit freundlichen Worten. Erst spt am Abende fand er den Krn-Prinzen, und mit trnendem Auge dankte er ihm fr den Sieg.
Bald rckte das preuische Heer gegen Wien vor. Aber Kaiser Franz Joseph bat um Frieden und war bereit, aus dem Deutschen Bunde auszuscheiden.
Auch im Sden und Westert Deutschlands endete der Streit siegreich fr König Wilhelm.
Grndung des Nunmehr taten sich Preußen, Sachsen, die beiden Mecklenburg, ^Bundes^" Lbeck und die westdeutschen Lnder nrdlich vom Maine zum Norddent-schen Bunde zusammen; auf dem Wege zur deutschen Einheit war man ein gutes Stck vorwrts gekommen.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung]]
TM Hauptwörter (200): [T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Albert Wilhelm Franz_Joseph Franz Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Wien Deutschlands Sachsen Maine
Vom ersten Hohenzollernkaiser.
147
zu Hilfe eilen, jedoch die flinken Deutschen schloffen ihn ein. Das geschah am 1. September in der Schlacht bei Sedn, hart an der belgischen Grenze.
Am Morgen begann der Kampf, von einer Anhhe sdlich der Stadt leitete König Wilhelm die Schlacht. Vor ihm lag im breiten Flntale Sedan mit seinen alten Festungswerken, in einem groen Bogen schlngelte sich die Maas durch die fruchtbaren Gefilde, im Osten und Norden um-schlssen bewaldete Hochflchen das anmutige Bild.
Drunten im Maastale stritten seit dem Tagesgrauen die tapfern Bayern in blutigem Straenkampfe um das Dorf Bazeilles. Bald wurde es auf der ganzen Ostseite lebendig, weie Rauchmassen zogen aus dem Walde heraus der die Ebene hin, aus den Drfern leckten glut-rote Flammen: hier hielten die Kanonen und Gewehre der Sachsen und preuischen Garden Zwiesprache mit den anstrmenden Rothosen.
Endlich erkannte auch der König durch das Fernrohr im Norden der Stadt vorrckende preuische Truppen. Dorthin wandten sich die Franzosen mit aller Macht: Fuvolk strmte vor, dann jagten Reiter-scharen wieder und wieder den Preußen entgegen. Schnellfeuer streckte die Tapfern reihenweise nieder, nur wenige eilten nach Sedan zurck.
Immer nher rckten die deutschen Krieger und Kanonen an die Festung heran, mehr und mehr verstummte das Kampfgetse; durch das Glas waren die unglcklichen Feinde in den engen Straen Sedans zu erkennen.
Da sandte König Wilhelm einen Offizier an den franzsischen Feldherrn nach Sedan mit der Aufforderung, Heer und Festung solle sich ergeben.
Der Bote kam mit der berraschenden Meldung zurck, er sei vor Gefangenen Kaiser Napoleon gefhrt worden; ba dieser bei dem Heere sei, m "?^mearn hatten die Deutschen gar nicht gewut. Bald erschien ein franzsischer General und berreichte dem Sieger einen Brief seines Kaisers. Da es mir nicht vergnnt war, an der Spitze meiner Truppen zu sterben,
lege ich meinen Degen in die Hnbe Eurer Majestt", stanb barin zu lesen-Mit innigem Danke gegen Gott, der ihm einen solchen Sieg gegeben,
kehrte der König am Abende in sein Quartier zurck.
"Welch eine Wendung durch Gottes Fhrung!" telegraphierte er ort seine Gemahlin.
Um die Mittagszeit des 2. September traf der König mit dem gefangnen Kaiser zusammen und wies ihm das Schlo Wilhelmshhe bei Kassel als Aufenthaltsort an. Whrenb preuische Husaren den
10*
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Schnellfeuer König_Wilhelm Wilhelm Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Sedan Dorf_Bazeilles Sachsen Sedan Sedan Gottes Kassel